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Flexible Dienstplangestaltung in der Gesundheitsbranche

62 Prozent der in Deutschland arbeitenden Pflegekräfte in Kliniken sind zufrieden mit ihrem Job. Das hört sich hoch an, bedeutet aber, dass die restlichen 38 Prozent eine neutrale bzw. weniger zufriedene Einstellung zu ihrem Job haben. Es ist auf jeden Fall Luft nach oben vorhanden.

Die oben aufgeführten Zahlen beziehen sich auf die Ergebnisse der Deloitte Studie „Time to care“ aus dem Jahr 2017. Seitdem sind zwar drei Jahre vergangen, jedoch ist anzunehmen, dass sich die Lage in der Gesundheitsbranche nicht entspannt hat. Der bestehende Fachkräftemangel ist hier besonders spürbar und die Auswirkungen des Coronavirus führen das Pflegepersonal in den Krankenhäusern jeden Tag an seine Grenzen. Deutschland befindet sich weder am oberen noch am unteren Extrem der Zufriedenheitsskala der in der Studie untersuchten Länder. Das heißt allerdings nicht, dass man sich auf dem relativ guten Ergebnis ausruhen kann.

Den Pflegekräften fehlt insbesondere die Flexibilität

Besonders hohen Einfluss auf die Zufriedenheit mit dem Job in Pflegeberufen haben laut der Deloitte Studie ein angenehmes Arbeitsklima, abwechslungsreiche Arbeit sowie das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Faktoren die zu Unzufriedenheit führen sind ein hohes Arbeitspensum, schlechte Führung, viel Bürokratie sowie niedrige Bezahlung. Die Faktoren, die in Deutschland zur höchsten Unzufriedenheit geführt haben, waren eine fehlende Work-Life-Balance sowie die fehlende Flexibilität bei der Schicht- und Dienstplanung – die niedrige Bezahlung fand sich nur auf Platz drei wieder. Dies verdeutlicht, dass eine Arbeitszeitflexibilisierung sowie die Beachtung individueller Bedürfnisse bei der Dienstplanung am meisten Aufmerksamkeit erhalten sollten, um an der Situation etwas zu verbessern. Führungskräfte identifizierten flexible Arbeitsmodelle und Dienstplangestaltung als einen Hauptfaktor, um die Zufriedenheit mit dem Beruf in der Gesundheitsbranche zu steigern.

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Digitalisierung kann Änderungen ermöglichen

Eine Umfrage des Beratungs-, Planungs- und Projektmanagementunternehmens Drees & Sommer, an der 36 Experten verschiedener Klinikverbünde und medizinischer Einrichtungen teilgenommen haben, kam zu dem Ergebnis, dass das Coronavirus die Digitalisierung in Kliniken beschleunigt. 53 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass bisherige Digitalisierungsstrategien der Kliniken überarbeitet werden müssen. 42 Prozent halten eine Anpassung der Prozesse für sehr wichtig, um eine saubere und sichere Datenerfassung zu gewährleisten. Die Digitalisierung der Gesundheitsbranche hat durch das Virus nochmals Fahrt aufgenommen – jetzt bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen in den Kliniken auswirken.

Flexible Dienstplangestaltung: Gut gedacht, aber bisher falsch eingesetzt

Laut der Deloitte Studie setzen 57,4 Prozent der Kliniken in Deutschland schon eine digitale Personalplanung ein. Damit liegt Deutschland nach Norwegen auf dem zweiten Platz. Jedoch stellen die befragten Experten einen entscheidenden Kritikpunkt fest: Ein Großteil der Kliniken nutzt die digitale Dienstplangestaltung falsch, indem die Papierarbeit damit nur digital ausgelagert wird. Mehr Flexibilität bleibt dabei auf der Strecke. Es ist also notwendig, die Nutzung dieses Tools nicht nur auszuweiten, sondern gleichzeitig zu verbessern.

Personalplanung und -bedarf miteinander kombinieren

Damit Klinikpersonal ideal geplant werden kann, muss das eingesetzte Tool die verarbeiteten Daten auch auswerten können. Dazu muss die Software diese jedoch zunächst sammeln. Der Personalbedarf steht dabei im Fokus: Das verfügbare Personal sollte ideal nach Bedarf geplant werden. Patientenaufkommen und andere Schwankungen müssen von dem System automatisch berücksichtigt werden. Man braucht eine Echtzeit-Analyse sämtlicher KPIs, die bei der digitalen Personaleinsatzplanung notwendig sind. Dazu ist eine ausgeklügelte Software nötig, die Personalbedarf, Einsatzpläne, Verfügbarkeiten und Qualifikationen miteinander abgleicht. Die Daten der verschiedenen Bereiche sollten verknüpft werden, sodass die Software die flexible Dienstplangestaltung vornehmen kann. Planungsverantwortliche müssen dann nur noch manuell korrigieren, sollte es zu spontanen Änderungen kommen.

Mitbestimmung der Fachkräfte im Fokus

Damit auf lange Sicht eine hohe Zufriedenheit mit Jobs in der Gesundheitsbranche entstehen kann, sollte eine Arbeitszeitflexibiliserung stattfinden. Dabei ist die Selbst- und Mitbestimmung bei der eigenen Arbeitszeit ein ausschlaggebender Faktor. Diesen zu berücksichtigen, ist nur möglich, wenn die Dienstplangestaltung sich sorgfältig an dem Bedarf orientiert und durch den Informationsfluss auch kurzfristige Anpassungen einkalkulieren bzw. ermöglichen kann. Die Mitarbeiterzufriedenheit kann dadurch erhöht und gesundheitliche Belastungen des Personals verringert werden. Das Ergebnis ist die optimale Vereinbarung von Beruf, Familie und Freizeit.

Mit der ideal abgestimmten Nutzung von Workforce Management Lösungen ist das möglich: Hier werden Zeiterfassung, Personaleinsatz- und -bedarfsplanung sowie Qualifikationsmanagement miteinander kombiniert. Daraus resultiert ein softwarebasiertes Forecasting, das eine flexible Dienstplangestaltung kalkuliert. Lassen Sie sich jetzt unverbindlich von IT-Experten der GFOS mbH beraten und steigern Sie somit die Zufriedenheit in Ihrer Gesundheitseinrichtung.

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