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Ist Flexarbeit die Zukunft? Hybride Arbeitsformen umsetzen

Flexarbeit ist ein Buzzword, das im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Aktuelle Entwicklungen deuten darauf hin, dass flexible Arbeitszeitgestaltung und hybride Arbeitsformen in Zukunft zur Normalität gehören werden.

Was ist Flexarbeit?

Flexarbeit kann als eine Form hybrider Arbeitsmodelle angesehen werden. Es setzt sich aus den Begriffen „Flexibilität“ und „Arbeit“ zusammen und meint damit die flexible Wahl von Arbeitsort und -zeit. Von hybriden Arbeitsmodellen spricht man dabei, wenn dies z. B. den regelmäßigen Wechsel zwischen Homeoffice und Präsenzzeit bedeutet.

Wie hybride Arbeitsformen & Flexibilität die Mitarbeiterbedürfnisse berücksichtigen

Der Ruf nach mehr Möglichkeiten zur Arbeitszeitflexibilisierung wurde in den letzten Jahren immer größer. Das zeigten verschiedene Studien, wie auch die Global Candidate Preference Studie, die 2018 weltweit 18.000 Beschäftigte mit verschiedenen Positionen befragte. Die Studie untersuchte, welches Arbeitsmodell die Befragten bevorzugten und warum das so ist. Nur etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer präferierten eine Vollzeitstelle. Das zeigt, dass schon damals andere Arbeitsmodelle bedeutsamer wurden. Viel wichtiger ist jedoch die Erkenntnis, dass Flexarbeit für die Teilnehmer ebenso wichtig war: 35 Prozent gaben an, so mehr Zeit für die Familie zu haben; ein weiteres Drittel legte viel Wert auf die dadurch gewonnene Selbstbestimmtheit.

Corona bringt Shift zu hybriden Arbeitsformen

Die Erkenntnisse der oben genannten Studie können durch neue Untersuchungen belegt werden. Spätestens seitdem im März 2020 viele Unternehmen auf Homeoffice umgestellt haben, bekam dieses Thema einen regelrechten Boost. Unternehmen stellten fest, dass die Produktivität und die Qualität unter Remote Work Situationen nicht leidet – viele empfanden sogar eine Leistungssteigerung. Aus diesem Grund gehen Beschäftigte davon aus, dass sich die klassische Arbeitsorganisation zukünftig ändern wird und Flexarbeit mehr und mehr zum Alltag gehören wird. Das zeigt der LinkedIn-Berufstätigen-Stimmungsindex, aus dem sich folgende Erkenntnisse ableiten lassen.

© Stocksnap.io

Hybride Arbeitsmodelle werden zur Regel

Ein Großteil (rund 42 Prozent) der im August und September 2020 befragten LinkedIn-Mitglieder erwartet, dass zukünftig eine Mischung aus Präsenzzeit am Unternehmensstandort sowie Homeoffice vorgesehen sein wird. Bei Angestellten größerer Unternehmen war die Tendenz sogar noch höher. Hybride Arbeitsmodelle sind auch der Favorit auf Unternehmensseite, wie bereits andere Studien zum Thema flexibler Arbeitsort gezeigt haben. Wichtig ist bei flexiblen Arbeitsorten vor allem, dass Unternehmen (zukünftig) Möglichkeiten der Zeiterfassung im Homeoffice oder zur flexiblen Dienstplangestaltung einsetzen. So schafft man Transparenz und bietet Mitarbeitern den nötigen Überblick.

Ausschließliche Präsenzarbeit ist unerwünscht

Die Befragung zeigt weiter, dass nur wenige Mitarbeiter sich vorstellen können, zukünftig ausschließlich am Unternehmensstandort zu arbeiten – wie es früher die Regel war. Es ist schon lange deutlich, dass Beschäftigte sich mehr Flexibilität und Selbstbestimmung über die eigenen Arbeitszeiten und den Arbeitsort wünschen. Jedoch ist das besonders in Berufen, bei denen die Anwesenheit der Mitarbeiter zwingend erforderlich ist – sogenannten Blue-Collar-Jobs – schwierig. Hier kommt es auf eine ausgeklügelte Personalplanung an, die Mitarbeiter eng in die Dienst- und Schichtplangestaltung einbezieht. Es müssen Möglichkeiten bestehen, Wünsche zu äußern und Dienste flexibel im Team zu tauschen. Die verschiedenen Teilbereiche der Workforce Management Software helfen dabei. Zudem ist es wichtig, Arbeitsplätze auch räumlich zu entzerren und Hygienemaßnahmen umzusetzen – hier hilft ebenfalls eine gut durchdachte Personaleinsatzplanung, selbst wenn Flexarbeit für das Berufsfeld nicht in Frage kommt.

Furcht vor Einsamkeit & erschwerter Kommunikation ist gegeben

Aus der LinkedIn-Befragung geht zudem hervor, dass die Beschäftigten fürchten, im Homeoffice zu vereinsamen oder sich von den Kollegen zu isolieren. Gerade deshalb wünschen sich sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber, dass hybride Arbeitsformen für die Flexarbeit genutzt werden. Denn der regelmäßige persönliche Austausch zu den Kollegen bleibt somit erhalten. Dazu kommt, dass 28 Prozent der Befragten durch Remote Situationen eine erschwerte Kommunikation mit den Kollegen erwarten. Durch verschiedene Tools, wie Chats oder Software für Videokonferenzen, muss das jedoch nicht sein. Arbeitgeber sollten darauf achten, dass die verschiedenen Kommunikationsmittel für alle Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, sodass die Kommunikation auch unter den Bedingungen des Social Distancing erfolgen kann. Hier kommt es vor allem auf das Vorantreiben der Digitalen Transformation im Betrieb an. Auch ein Führungsstil in Richtung New Leadership ist zielführend, um die Wertschätzung jedes einzelnen Mitarbeiters auszudrücken.

Mehr Zuversicht erwartet

Die Untersuchung von LinkedIn zeigt weiter, dass Angestellte in Deutschland optimistischer gestimmt sind. In kleineren Betrieben sind Mitarbeiter sogar optimistischer als in größeren Unternehmen. Ob sich diese positive Stimmung jedoch auch noch nach erneuten stärkeren Kontaktbeschränkungen oder anhaltender Kurzarbeit hält, bleibt abzuwarten.

Flexibilität bleibt ein Muss

Als Fazit lässt sich sagen, dass Flexibilität – sei es durch Flexarbeit mithilfe hybrider Arbeitsformen oder durch eine flexiblere Dienstplangestaltung – aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken ist. Ob im Bürojob, in der Industrie, im Einzelhandel oder im Gesundheitswesen: Die Menschen sind in jedem Bereich auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf angewiesen und wünschen eine bessere Work-Life-Balance. Hier liegt es an den Unternehmen, diese Anforderungen beispielsweise mithilfe von Workforce Management Lösungen zur Personaleinsatzplanung und Zeiterfassung bestmöglich umzusetzen.

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