Anfang des Jahres gaben rund 38 Prozent der Befragten Schweizer*innen an, mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit im Homeoffice zu verbringen. Mehr Flexibilität oder eine verbesserte Work-Life-Balance sind nur Beispiele für die zahlreichen Vorteile der Heimarbeit. Doch Remote-Work hat auch eine Schattenseite: Der Kontakt zu Teammitgliedern und Vorgesetzten beschränkt sich auf Telefonate oder Videokonferenzen. Demotivation ist die Folge - Gründe dafür sind insbesondere der fehlende persönliche Austausch mit Teammitgliedern und Vorgesetzten, ungeeignete Arbeitsbedingungen sowie eine langsam einsetzende Entfremdung vom Unternehmen. Persönliche Gespräche, wie sie normalerweise in den Pausenzeiten üblich sind, entfallen zum Teil gänzlich. Diese ‘Isolierung’ kann nicht nur negative Auswirkungen auf die gesamte Teamleistung haben, sondern ebenso dazu führen, dass Mitarbeitende sich emotional vom Unternehmen entfernen. Hier sind Arbeitgebende gefragt, Employee Engagement Strategien zu entwickeln, die die Mitarbeiterbindung sowie das Engagement der Belegschaft stärken und somit dieser negativen Entwicklung entgegenwirken.
Was versteht man unter Employee Engagement?
Employee Engagement (dt. Mitarbeiterengagement) beschreibt den Grad der Motivation Mitarbeitender, aktiv an der Zielerreichung des Unternehmens mitzuwirken. Die Belegschaft arbeitet also nicht ausschliesslich um den entsprechenden Lohn zu erhalten, sondern fühlt sich über die Bezahlung hinaus auch emotional mit dem Unternehmen verbunden.
Employee Engagement und Unternehmenserfolg
Das Mitarbeiterengagement spielt für den Erfolg des Unternehmens eine zentrale Rolle. Fühlen sich Mitarbeitende mit der Organisation verbunden, verbessert dies nicht nur deren Kreativität, Produktivität und die Qualität der Serviceleistungen, sondern unweigerlich auch die Zufriedenheit der Kund*innen. Steigende Umsätze, Kundenloyalität und Wettbewerbsvorteile sind letztendlich das Ergebnis engagierter Mitarbeitender, die in ihrer Tätigkeit mehr als einen reinen ‘Dienst nach Vorschrift’ sehen und aktiv an den Zielen des Arbeitgebenden mitwirken. Die Stimmungslage der eigenen Belegschaft zu kennen bildet die Basis, um eine erfolgreiche Employee Engagement Strategie und damit eine (Remote-)Arbeitsplatzkultur zu schaffen, die zur Steigerung der Mitarbeiterproduktivität beitragen kann.
Employee Engagement Strategie - Status Quo ermitteln
Wie engagiert Mitarbeitende ihre Tätigkeiten – im Homeoffice oder am Unternehmensarbeitsplatz – verrichten, lässt sich anhand gezielter Mitarbeiterbefragungen herausfinden. Hier kommen oftmals digitale Tools zum Einsatz. Diese sind beispielsweise in eine Workforce Management Software integriert, welche nötige Informationen aufzeichnet und liefert. Um skalierbare Messwerte zu erhalten, auf deren Basis anschliessend geeignete Employee Engagement Strategien abgeleitet werden können, sind zunächst nachfolgende Schritte zu beachten:
Mitarbeiterbefragung vorbereiten
Ein durchdachter Fragenkatalog ist für den Erfolg der Umfrage essenziell. Einzelne Fragestellungen sollten vor allem darauf abzielen, das Mitarbeiterengagement im Betrieb zu messen und zeitgleich Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren. Nachfolgende Beispiele sollen einen Überblick über mögliche Formulierungen geben:
- Würden Sie das Unternehmen Freunden und Bekannten als Arbeitgebenden empfehlen?
- Wie bewerten Sie die allgemeine und Ihre eigene Arbeitsmoral?
- Wie würden Teammitglieder Ihre Arbeitsmoral bewerten?
- Beeinflusst arbeitsbedingter Stress Ihr Privatleben?
- Kennen Sie die genauen Erwartungen, die an Ihre Arbeit gestellt werden?
- Können Sie und Ihre Teamkollegen gestellte Aufgaben in der vorgesehenen Zeit erledigen?
- Fühlen Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz respektiert?
- Würden Sie die Beziehung zu Ihrem Vorgesetzten als vertrauensvoll bezeichnen?
- Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Vorgesetzter Wert auf Ihre Meinung legt?
- Wie oft erhalten Sie von Ihrem Vorgesetzte Anerkennung und Lob?
- Sorgen Sie sich um die Sicherheit Ihres Arbeitsplatzes?
Mitarbeiterbefragung durchführen
Um ein aussagekräftiges Ergebnis zur Entwicklung einer geeigneten Employee Engagement Strategie erzielen zu können, sollten möglichst viele Arbeitnehmende an der Befragung teilnehmen. Teilnehmenden sollte daher ausreichend Zeit zur Beantwortung sowie die Option, die Umfrage zu unterbrechen und zu einem anderen Zeitpunkt fortzusetzten, gewährt werden. Die Wiederholungsfrequenz ist je nach Art und Grösse des Unternehmens individuell zu bestimmen.
Mitarbeiterbefragung auswerten
Die wichtigsten Erkenntnisse der Befragung sollten in einem gemeinsamen Meeting von Führungskräften und Management zusammengetragen und mögliche Massnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und -motivation erarbeitet sowie Schwachstellen diskutiert werden.
Employee Engagement Strategie – Erfolgsfaktoren
Die optimale Employee Engagement Strategie ist abhängig von der individuellen Ausgangslage im Unternehmen. Einige Faktoren haben jedoch allgemeine Gültigkeit und können Arbeitgebenden so einen Anhaltspunkt bieten. Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick:
Verschiedene Faktoren im Rahmen einer Employee Engagement Strategie können das Mitarbeiterengagement nachhaltig verbessern. - © GFOS mbH; angelehnt an qualtrics „Employee Engagement Guide: Definition, Einflussfaktoren und konkrete Massnahmen“
Unabhängig davon, ob Mitarbeitende sich im Homeoffice oder im Büro befinden: Der Erfüllungsgrad dieser Faktoren hat einen erheblichen Einfluss auf den persönlichen Einsatz der Belegschaft und sollte im Rahmen einer jeden Employee Engagement Strategie bedacht werden.
So sollten Arbeitgebende sicherstellen, dass die Räumlichkeiten vor Ort produktives Arbeiten fördern und notwendige Arbeitsmaterialen jederzeit zugänglich sind. Mitarbeitenden im Homeoffice können dagegen beispielsweise durch Leihgaben von ergonomischen Bürostühlen unterstützt werden. Ausschlaggebend ist bei der Heimarbeit jedoch hauptsächlich die technische Ausstattung. Ebenso wichtig ist die Wertschätzung der einzelnen Teammitglieder, deren individuelle Förderung sowie regelmässiges Feedback. Teamleiter*innen sollten Mitarbeitende stets über geplante – auf Anmerkungen basierende - Aktionen informieren, nicht umsetzbare Vorschläge begründen. Insbesondere bei Remote-Teams ist dieser Austausch essenziell, um das Mitarbeiterengagement auch auf Distanz aufrechtzuerhalten.
Employee Engagement Strategie – softwaregestützt umsetzten
Neben der Möglichkeit der Mitarbeiterbefragungen bietet einen Workforce Management Software viele weitere Funktionen, die sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Umsetzung einer Employee Engagement Strategie zum Einsatz kommen und Prozesse um ein Vielfaches vereinfachen können.
- Verschiedene Auswertungen schaffen Transparenz für Personal- und Planungsverantwortliche. Ob Motivations- oder Gerechtigkeitskennzahlen: Die softwarebasierten Analysen geben Aufschluss über die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden oder die Fairness der Dienst- und Schichtplanung und helfen somit Missständen vorzubeugen und das Mitarbeiterengagement langfristig zu sichern.
- Auch der Einsatz eines Employee Self Services biete im Rahmen einer Employee Engagement Strategie viele Vorteile: Mitarbeitende können jederzeit auf ihre Daten zugreifen und werden aktiv in die personalrelevanten Prozesse einbezogen. So haben nicht nur Arbeitgebende wie Arbeitnehmende einen Überblick über die individuellen Zeitkonten, auch das Antragswesen lässt sich über das ESS-Portal abbilden. Ferienanträge und andere Absenzen beantragen Mitarbeitende mit nur wenigen Klicks, systemgesteuerte Vertretungsregeln verhindern die Unterbesetzung und somit die Überlastung einzelner Teams. Der Status einzelner Anträge kann ebenfalls zeit- und ortunabhängig im System abgerufen werden und schafft somit grösstmögliche Transparenz.
- Mit integrierten Wunschbüchern kann auch eine digitale Personaleinsatzplanung zur Steigerung der Mitarbeiterengagements beitragen: Mitarbeitende werden ihren Qualifikationen entsprechend geplant, zugeteilte Schichten können bei privaten Terminen oder spontanen Ausfällen unmittelbar berücksichtigt werden.
- Die Weiterbildung des Personals, die ebenfalls Teil einer Employee Engagement Strategie sein sollte, wird durch ein Qualifikationsmanagement ermöglicht. Ob Einzelförderung oder die Schulung einer ganzen Fachabteilung: Die Seminarplanung gestaltet sich softwarebasiert wesentlich einfacher und übersichtlicher. Zudem können Mitarbeitende sich über das ESS-Portal selbstständig eintragen und besuchte Veranstaltungen im Anschluss bewerten. So erhalten die Fachkräfte einerseits alle Qualifikationen, um ihre Aufgaben bestmöglich bewältigen zu können, andererseits wird auch die Feedbackkultur im Unternehmen gestärkt und das Mitarbeiterengagement gefördert.
- Herausforderungen, die mit zunehmend geforderten flexiblen Arbeitszeitmodellen einhergehen, stellen dank digitaler Zeiterfassung kein Problem dar. Auch bei einer Vielzahl von Zeitmodellen, behalten Planungsverantwortliche stets den Überblick - Manuell ausgefüllte Stundenzettel und endlose Tabellen gehören der Vergangenheit an.
Eine modular aufgebaute Workforce Management Software bietet viele Möglichkeiten, das Mitarbeiterengagement auf direkten oder indirekten Wegen zu verbessern. Wollen auch Sie die Leistung Ihres Unternehmens mit einer durchdachten Employee Engagement Strategie steigern und Ihr Personal nachhaltig motivieren und fördern? Dann lassen Sie sich zu den Funktionen unserer Software von unseren IT-Experten individuell zu Ihren Anforderungen beraten!