Was ist Cybersicherheit?
Der Begriff Cybersicherheit bezieht sich auf alle Maßnahmen, die dem Schutz von kritischer IT-Infrastruktur, Netzwerken und Daten vor digitalen Angriffen dienen. Im Fokus der Cybersicherheit oder IT-Sicherheit steht die Abwehr aller digitalen Attacken aus internen oder externen Quellen, die zum Ziel haben, ohne Berechtigung auf Systeme oder Daten von Unternehmen zuzugreifen.
Risikofaktor Cyberkriminalität – Darum ist Cybersicherheit relevant
Die Zeiten, in denen Cyberkriminalität eine eher obskure Gefahr war, sind inzwischen vorbei. Wie aus einer Bitkom-Studie zum Thema Wirtschaftsschutz 2023 hervorgeht, hat sich die Anzahl der Cyberattacken auf Unternehmen zuletzt deutlich erhöht. Erstmals ist eine Mehrheit der befragten Unternehmen (52 %) der Ansicht, dass Cyberattacken ihre geschäftliche Existenz bedrohen. Gleichzeitig erwarten die Teilnehmer – in KRITIS-Sektoren und darüber hinaus – eine deutliche Zunahme an solchen digitalen Angriffen.
Vor dem Hintergrund, dass nicht nur der durch Cyberkriminalität verursachte Schaden, sondern auch der Professionalisierungsgrad der Angreifer kontinuierlich ansteigt, kommt dem Thema Cybersicherheit seit Jahren eine immer wichtigere Bedeutung zu. Dies gilt sowohl für Unternehmen im Bereich der kritischen Infrastruktur als auch für KMUs, die sich gegen potenziell gravierende Attacken von Hackern & Co. absichern möchten.
Wichtige Aspekte einer Cybersicherheitsstrategie
In der Unternehmenspraxis muss das Thema IT-Sicherheit auf verschiedenen Ebenen betrachtet werden. Um die Unversehrtheit von Infrastruktur und Daten zu gewährleisten, ist es essenziell, dass sowohl Technologien als auch Prozesse und Mitarbeiter auf dieses klare Ziel eingestimmt sind. Das Bewusstsein für Cybersicherheit muss in den Verfahren und in den Köpfen geschaffen werden.
Wesentliche Aspekte einer solchen Cybersicherheitsstrategie sind:
Informationssicherheit
Allgemein verbindliche Regelungen innerhalb des Unternehmens, die den Umgang mit (vertraulichen) Informationen festlegen. Dies umfasst auch allgemeine Vorgaben zum Datenschutz oder die konsequente Umsetzung der DSGVO.
Netzwerksicherheit
Geeignete Maßnahmen, die darauf abzielen, ein Netzwerk und die darin befindlichen Geräte vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Gesichert werden müssen dabei sowohl kabelgebundene als auch kabellose Netzwerk-Verbindungen.
Programmsicherheit
Anwendungen müssen so ausgestaltet sein, dass sie die Sicherheit der Daten, auf die sie Zugriff bieten, nicht gefährden. Dies kann etwa erreicht werden, indem man Software-Anwendungen nach dem „Secure by design“-Leitsatz selbst entwickelt oder explizit hohe Sicherheitsanforderungen an Softwarelösungen Dritter formuliert.
Cloudsicherheit
Greifen Unternehmen auf moderne (externe) Cloud-Dienste zurück, gelten auch hier identische Sicherheitsanforderungen wie im eigenen Netzwerk. Gerade bei Diensten Dritter müssen Unternehmen auf höchste Standards in Sachen Verschlüsselung setzen. Nur so können Anwendungen und Daten vor Zugriff, Änderung oder Löschung durch unberechtigte Dritte geschützt werden.
Disaster Recovery / Business Continuity Plan (BCP)
Relevante Zwischenfälle, die die IT-Sicherheit eines Unternehmens gefährden, reichen von Bränden im Rechenzentrum über Cyberangriffe bis hin zu Naturkatastrophen aller Größenordnungen. Mit einem Business Continuity & Disaster Recovery Plan werden im Vorfeld klare Leitlinien definiert, die dabei helfen, (digitale) Infrastruktur wiederherzustellen und den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Endbenutzer-Awareness
Bei allen Erwägungen rund um das Thema Cybersicherheit nehmen die Endbenutzer eine zentrale Rolle ein. Unternehmen haben ein großes Interesse daran, Benutzer für das Thema zu sensibilisieren. Sie müssen darüber informiert sein, wie sie selbst zur IT-Sicherheit im Unternehmen beitragen können und welche möglichen Risiken sich aus vermeintlich banalen Handlungen (Öffnen eines E-Mail-Anhangs) ergeben können. Dies kann etwa auch im Rahmen eigenständiger Schulungen geschehen.
Eine leistungsstarke, sichere und flexible IT-Infrastruktur bietet eine solide Basis für jede Cybersicherheitsstrategie. Nutzen Sie unsere IT-Infrastrukturberatung und lassen Sie sich informieren, wie sich Ihre Unternehmens-IT sowohl für Alltagsszenarien als auch für Ernstfälle optimieren lässt.
Arten von Cyberbedrohungen – Cybersicherheit in der Praxis
Unternehmen sehen sich einer Gefahrenlage gegenüber, die sich stetig weiterentwickelt. Angriffe auf die IT können die unterschiedlichsten Formen annehmen und sowohl über technische Strukturen als auch über Einzelpersonen erfolgen. Daher ist es für Unternehmen zentral, einige der gängigsten Cyberbedrohungen zu kennen. So können sie eventuelle Auffälligkeiten oder klassische „Red Flags“ schnell identifizieren.
Malware
Bei Malware handelt es sich um „malicious software“, also Schadsoftware. Abhängig davon, welche Art von Software zum Einsatz kommt, kann diese erhebliche Schäden in der IT verursachen. Die Möglichkeiten reichen von Viren, die Dateien infizieren und beschädigen, über Trojaner, die Systeme von innen heraus schädigen, bis hin zu Spyware, die sich im Netzwerk einnistet und Daten abschöpft.
Ransomware
Ransomware (vom englischen Wort „ransom“ für „Lösegeld“) ist eine besonders perfide Art von Malware. Gelangt diese auf ein System, macht sie sich daran, die dort vorhandenen Daten zu verschlüsseln, sodass sie für Unternehmen unbrauchbar werden und nicht mehr zur Verfügung stehen. Ziel dieses Angriffs ist, eine Lösegeldzahlung von den betroffenen Unternehmen zu erpressen.
Phishing
Bei Phishing-Versuchen werden Mails an Unternehmen versandt, die den Anschein erwecken sollen, von einem legitimen Absender zu stammen. Dies kann ein Geschäftskunde oder auch ein Dienstleister sein. Phishing zielt darauf ab, Anmeldeinformationen oder andere sensible Daten zu erbeuten, die man anschließend im Darknet verkaufen oder selbst nutzen kann.
Maßnahmen der Cybersicherheit können vor Angriffe auf die IT schützen.
Social Engineering
Beim Social Engineering nutzen Cyberkriminelle Appelle an Mitleid, Angst, Vertrauen und weitere Emotionen, um positiven / negativen Druck auf Betroffene auszuüben. Vielfach werden hierzu auch Details zu den adressierten Einzelpersonen recherchiert, um diese gezielt anzusprechen. Im Fokus steht auch an dieser Stelle, Informationen bzw. sensible Daten von Betroffenen zu erhalten, um diese ggf. damit zu erpressen. Social Engineering ist häufig eine Facette von Phishing-Versuchen.
Man-in-the-Middle-Attack (MITM)
Cyberkriminelle schalten sich in die (Daten-)Kommunikation zwischen zwei Parteien ein, nutzen die übermittelten Informationen für sich selbst oder geben sich als eine der legitimen Parteien aus, um an weitere Informationen zu gelangen. Besonders gefährdet sind ungesicherte drahtlose Netzwerke, etwa an öffentlichen Plätzen.
DDoS-Attacken
Bei sogenannten „Distributed Denial of Service“ (DDoS)-Attacken wird die angegriffene IT-Infrastruktur durch eine große Anzahl an Anfragen gezielt überlastet. Durch den plötzlichen Anstieg im Datenverkehr kommt es zu Ausfällen von angefragten Diensten. Deren Nichtverfügbarkeit kann wiederum großen Schaden bei betroffenen Unternehmen anrichten.
Cybersicherheit im Unternehmen – Tipps zur Umsetzung
Die Vielzahl an Arten von Cyberangriffen macht es unmöglich, das eigene Unternehmen vollständig vor derartigen Angriffen zu schützen. Dennoch steht jeder Betrieb vor der Herausforderung, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen und sich so bestmöglich auf zukünftige Angriffe und die weiteren möglichen Entwicklungen von Cyberkriminalität vorzubereiten.
Software durch Updates aktuell halten
Veraltete Software kann einen wesentlichen Risikofaktor für die Cybersicherheit von Unternehmen darstellen. Häufig fehlen hier wichtige Sicherheitsupdates, was eine ideale Angriffsfläche für Kriminelle bietet. Besonders Virenschutzprogramme sollten immer über die neueste Software-Version verfügen, damit Schadsoftware zuverlässig sowie schnell erkannt und beseitigt werden kann. Ein gern genutztes Modell ist hier das Hosting – wesentliche Updates werden direkt bereitgestellt und kritische Updates erfolgen automatisch. Passende Angebote bietet GFOS als Teil unserer Leistungen im Bereich Cloud & IT-Infrastructures.
Sichere Passwörter verwenden
Passwörter, die etwa aus einfachen Begriffen oder kurzen Zahlenfolgen bestehen, stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Passwörter sollten angemessen komplex sein und dabei einen Mix aus Groß- und Kleinschreibung, Zahlen sowie Sonderzeichen enthalten. Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass diese Passwörter nur berechtigten Benutzern zugänglich sind. Wo die Möglichkeit besteht, sollten zusätzliche Sicherheitsstufen wie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zum Einsatz kommen.
Regelmäßige Backups erstellen
Im Hinblick auf die Cybersicherheit sind Unternehmen gut beraten, regelmäßige Sicherheitskopien bzw. Backups anzulegen. Diese können etwa in einer Cloud-Umgebung gespeichert werden, um im Schadensfall schnell darauf zugreifen und diese wiederherstellen zu können. Anschließend sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob die Sicherheitskopien aktuell und funktionsfähig sind.
Risikofaktor E-Mail beachten
E-Mails sind häufig das Einfallstor für alle Arten von Cyberangriffen. Daher sollten Mails, gerade solche von unbekannten Absendern, immer mit Vorsicht und Skepsis gehandhabt werden. E-Mail-Anhänge sollten nur dann geöffnet werden, wenn Sicherheit über die Identität des Absenders besteht. Gleiches gilt für das Anklicken von Links. Im Interesse der Cybersicherheit ist es im Zweifel ratsam, direkten Kontakt mit dem vermeintlichen Absender aufzunehmen, um die Echtheit der Mail zu verifizieren.
Aktuelle Bedrohungen kennen
Um möglichen Angriffen auf die Unternehmens-IT vorzubeugen, ist es sinnvoll, sich regelmäßig über „Trends“ im Bereich der Cyberkriminalität zu informieren. Welche Arten von Angriffen finden aktuell besonders häufig statt, vielleicht auch in Bezug auf eine bestimmte Branche? Verantwortliche sind hier gut beraten, sowohl die aktuelle Nachrichtenlage zu beachten als auch proaktiv gegenwärtige Sicherheitslücken zu recherchieren, um entsprechende Maßnahmen zu treffen. Dies umfasst explizit auch, wesentliche Informationen zu möglichen Cyberangriff-Szenarien unternehmensweit bekannt zu machen. So sinkt die Gefahr, dass die Cybersicherheit durch unkundige Unternehmensangehörige beeinträchtigt wird.
Physische Standorte sichern
Der Schutz vor Cyberkriminalität beginnt beim Schutz der eigenen Räumlichkeiten. Unternehmen müssen zu jedem Zeitpunkt wissen und nachverfolgen können, wer digitalen und physischen Zugriff auf sensible Daten oder Zutritt zu unternehmenskritischen Bereichen hat. Mit der passenden Security-Software lassen sich individuelle Berechtigungskonzepte vergeben, elektronische Schließanlagen steuern den Zutritt zu einzelnen Gebäudeabschnitten. All diese Berechtigungen können idealerweise in Echtzeit angepasst werden und ermöglichen so eine kurzfristige Reaktion auf auftretende Sicherheitsrisiken, um Angriffe zu verhindern.
IT-Sicherheit realisieren – Mit Lösungen von GFOS
Nur eine, nach höchsten Sicherheitsstandards konzipierte IT-Infrastruktur bietet eine solide Basis für die Cybersicherheit jedes Unternehmens. Mit der GFOS knownCloud erhalten unsere Kunden eine nach ISO 27001 zertifizierte Hosting-Lösung mit in Deutschland stehenden Rechenzentren. Damit eignet sich die GFOS knownCloud für höchste Ansprüche in Sachen Datenspeicherung im Einklang mit aktuellen Sicherheitsstandards und Datenschutzauflagen. Mit dieser und weiteren Lösungen stehen wir Unternehmen gegen jede Form von Cyberbedrohung zur Seite.