Was bedeutet Cloud-Migration?
Cloud-Migration bezeichnet den Prozess der Überführung von Daten, Anwendungen und IT-Ressourcen von lokalen Systemen oder Rechenzentren in eine Cloud-Computing-Umgebung. Ein wünschenswertes Ziel ist dabei oftmals, von den Vorteilen der Cloud wie Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz zu profitieren.
Kurze Definition: Was ist Cloud-Software?
Cloud-Software, oftmals auch unter dem Begriff Cloud-Computing bekannt, meint eine komplexe IT-Infrastruktur, die nicht lokal gespeichert ist. Diese beinhaltet sowohl Speicherplatz, Rechenleistung als auch die genutzte Software und ist oftmals mit einem Dienstleistungspaket eines Softwareherstellers verbunden. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Cloud-Services.
Verschiedene Arten der Migration zur Cloud
Software- oder IT-Systeme lassen sich nicht einfach in eine Box packen, um diese von A nach B zu ziehen. Bei den virtuellen Systemen muss sichergestellt werden, dass die Funktionsweisen weiterhin gegeben sind, die Daten weiterhin verfügbar und die Nutzer problemlos auf die Informationen zugreifen können. Herausforderungen sind also die Datenmigration, die Anpassung der bestehenden Systeme sowie der anstehende Kosten- als auch Zeitaufwand. Deshalb bieten sich verschiedene Möglichkeiten der Migration an. Nachstehend folgen einige im Kurzüberblick.
- Rehosting: Bestehende Anwendungen werden unverändert in die Cloud übertragen. Hier handelt es sich um eine einfache und schnelle Form des Umzugs, bei der lediglich die Infrastruktur angepasst wird, ohne die Anwendung selbst anzupassen. Je nach Anwendung ist es somit nicht immer möglich, die Vorteile der Cloud vollumfänglich auszuschöpfen.
- Refactoring: Bei diesem Migrationsvorgang erfolgt eine so grundlegende Bearbeitung der Anwendung, um die maximale Nutzung der Vorteile zu ermöglichen. Dazu gehören etwa höhere Performance und gesteigerte Flexibilität. Ziel ist es, den Code der Anwendung dabei anzupassen, ohne die Funktionalität anzugreifen. Nachteilig sind dabei der erhöhte Aufwand und die längere Implementierungszeit.
- Repurchasing: Der Name verrät bereits, dass hier der Wechsel zu einem SaaS-Modell gemeint ist. Wenn vorher ein On-Premise-Modell eingesetzt wurde, erfolgt die Bereitstellung in Zukunft über eine SaaS-Lösung. Nachteile dabei können z.B. ein Funktionsverlust oder eine benötigte Anpassung interner Prozesse sein. Hier sollte im Vorfeld eine genaue Analyse erfolgen.
Gründe, die für eine Migration in die Cloud sprechen
Die Vorteile einer Migration zur Cloud liegen für viele Geschäftsbereiche auf der Hand. Skalierbarkeit und Flexibilität sind einige der meistgenannten Gründe, die Unternehmen aus verschiedenen Branchen nennen. Verschiedene Studien zeigen, warum genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um über einen Wechsel in die Cloud nachzudenken.
Verschiedene Umfragen und Studien haben die Beweggründe für eine Cloud-Migration aufgedeckt. Die Quellen finden Sie im nächsten Abschnitt; Bild © GFOS Group
Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich um den Betrieb von Software in der Cloud zu kümmern
- 92% der CFOs gaben laut einer Studie von Gartner an, dass sie die Ausgaben in Technologie-Lösungen erhöhen wollen, um eine agilere und geschäftsorientierte Finanzorganisation zu ermöglichen.
- In einer Multi-Client-Studie von Foundry, bei der unter anderem Unternehmen wie Vodafone oder Lufthansa teilgenommen haben, gaben 66% der Befragten an, die Zahl der IT-Beschäftigten erhöhen zu wollen. Gründe dafür seien unter anderem, dass 71% der befragten Unternehmen 20-80% ihrer On-Premise-Lösungen in die Cloud migrieren wollen.
- Die Foundry-Studie gab ebenso an, dass knapp vier Fünftel der Unternehmen mit bereits erfolgten Cloud-Migrationsprojekten zufrieden seien.
- 56% der CEOs sehen laut einer Umfrage von PWC technologische Veränderungen als großen Einfluss auf ihren Job an. 77% aller befragten Mitarbeiter fühlten sich laut dieser Befragung jedoch bereit, neue Arbeitsweisen auszuprobieren.
- 61% der befragten Unternehmen erlebten laut einer Untersuchung von Deloitte eine verbesserte Reaktion auf potenzielle Risiken und die bessere Reaktionsfähigkeit auf zukünftige Trends durch Cloud-Lösungen.
- Laut einer Deloitte Studie in Kanada gaben 71% der befragten Organisationen an, dass die erhöhte Cyber-Sicherheit ein Grund für die Migration in die Cloud sei.
- Die Nutzung von veralteter Technologie oder veralteten Systemversionen führen laut Forbes zu einem erhöhten Risiko für Cyber-Attacken. 2023 seien solche Attacken um 40-45% gestiegen. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, dass sich die Anzahl der Opfer von Datenlecks im Vergleich zum Vorjahr 2023 mehr als verdoppelt habe.
- Eine weitere Studie von Deloitte zum Thema Zukunft der Cloud stellte dar, dass 90% der Befragten sich sicher seien, dass die Cloud in Kombination mit anderen Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) oder dem Internet der Dinge (IoT) eine Art „Force-Multiplier“ darstelle.
- Laut KPMG seien HR-Abteilungen zu etwa 70% mit administrativen Aufgaben beschäftigt, die für das Unternehmen keinen Mehrwert beisteuern. Es bestünde somit ein Bedarf der Automatisierung dieser Aufgaben, um Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten zu schaffen. Die Automatisierungsmöglichkeiten seien unter anderem HR-Self-Services oder die digitale Personalakte.
- Der Cloud Transformation Report von IBM hält fest, dass Entscheider weltweit Cloud-Lösungen nutzen, um interne Nachhaltigkeitsziele durchzusetzen und nachzuverfolgen.
- 70% der befragten Unternehmen gaben laut Bitkom Research 2023 an, im letzten Jahr vom Diebstahl digitaler Daten betroffen gewesen zu sein. 61% meldeten digitale Sabotage von Informations- und Produktionssystemen oder Betriebsabläufen.
- Kunden- (56%) und Mitarbeiterdaten (33%) stehen laut Bitkom Research 2023 im Fokus der Cyberangriffe
- 80% der europäischen Industriebetriebe sind laut Cisco Cybersecurity Readiness Index 2024 unzureichend auf Hackerangriffe vorbereitet.
Die meistgenannten Vorteile der Cloud-Migration
- Kosteneffizienz: Wirtschaftliche Vorteile der Cloud werden dazu genutzt, um die IT-Budgets in Unternehmen zu optimieren.
- Skalierbarkeit: Unternehmen schätzen die Flexibilität einer Cloud-Anwendung, da dies mehr Handlungsspielraum, besonders in dynamischen Geschäftsumfeldern, bedeutet.
- Unterstützung moderner Arbeitsmodelle: Cloud-Software ermöglicht mehr Mobilität und Flexibilität, da der Zugriff auf die Lösungen zu jeder Zeit an jedem Ort gelingt.
- Schnellere Updates: Die kontinuierliche Verbesserung der Anwendungen und der Sicherheit bewegen Organisationen dazu, auf Cloud-Software zu setzen.
- Bessere Zusammenarbeit: Eine integrierte, zentrale Plattform unterstützt die Kooperation und die Effizienz von Teams – auch über verschiedene Standorte hinweg.
- Automatisierung: Anwendungen in der Cloud können Prozesse automatisieren und somit manuellen Aufwand einsparen. Fach- und Führungskräfte bekommen somit mehr Zeit für strategische und kreative Aufgabenbereiche.
- Unterstützung der Datenanalyse: Erweiterte Analysefunktionen in der Cloud können dabei unterstützen, Datenmengen in Echtzeit auszuwerten und die datengetriebene Entscheidungsfindung im Unternehmen zu fördern.
Wichtige Schritte für die Cloud-Migration
Generell lassen sich bei der Einführung einer SaaS-Lösung fünf verschiedene Phasen erkennen, die nötig sind, um die Cloud-Lösung im laufenden Betrieb einzuführen. Alle Schritte zielen darauf ab, die Risiken für Organisationen gering zu halten sowie die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Fünf Schritte sind auf dem Weg zur Einführung einer SaaS-Lösung unerlässlich; Bild © GFOS Group
1. Vorbereitung und Analyse
In diese Phase fallen sowohl die Auswahl eines Softwareherstellers als auch die Projektierung des Vorhabens. Bei einer sorgfältigen Planung werden sämtliche Anforderungen von beiden Seiten durch die Projektleiter festgehalten, damit technische Voraussetzungen geschaffen und wichtige Informationen ausgetauscht werden können. Eine gründliche Analyse der bestehenden IT-Infrastruktur ist unerlässlich, um die Cloud-Fähigkeit der bestehenden Komponenten im Vorfeld zu bestimmen, wenn bereits ein System eingesetzt wird.
Anschließend sollten ebenfalls die Ziele für die Migration in die Cloud definiert werden. Diese unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen. Beispiele können etwa die Kostenreduktion oder verbesserte Sicherheitsstandards sein.
2. Planung des Vorhabens
Nachdem die technischen Voraussetzungen geschaffen und die Anforderungen detailliert aufgenommen wurden, geht es an die aktive Umsetzung der Planungsaufgaben. Welche internen und externen Ressourcen werden benötigt? Personal, finanzielle Mittel und technologische Ressourcen müssen eingeplant werden.
Ebenfalls ist es hilfreich, einen klar definierten Zeitplan für den Migrationsprozess zu erarbeiten, um den Fortschritt zu überwachen. Tests, Schulungen und der Fortschritt können in einem solchen Plan vermerkt werden.
3. Datenmigration
Bevor die Daten in der Cloud verfügbar sind, müssen sie aufbereitet und bereinigt werden. So vermeiden Unternehmen den unnötigen Datenballast und erhöhen gleichzeitig ihre Datenqualität.
Anschließend erfolgt der eigentliche Migrationsprozess, der mithilfe unterschiedlicher Methoden erfolgen kann. Hier sollten Verantwortliche sicherstellen, dass die Daten vollständig und sicher übertragen werden.
4. Anpassung und Integration
Nachdem die Datenmigration erfolgt ist bzw. das System eingeführt wurde, muss die Cloud-Software an die spezifischen Anforderungen des Unternehmens angepasst werden. Diese wurden bereits in einem vorherigen Schritt genau ermittelt. Das kann auch die Anbindung an bereits bestehende IT-Systeme oder Software-Lösungen mittels Schnittstellen bedeuten. Die Sicherstellung der Datenkompatibilität ist dabei unerlässlich.
5. Schulung und Optimierung
Wenn die Cloud-Migration erfolgt ist, müssen Mitarbeiter wichtige Schulungen zur bestmöglichen Nutzung der Software erhalten und über etwaige Änderungen bzw. Funktionsanpassungen informiert werden.
Ein kontinuierliches Monitoring der Anwendung stellt sicher, dass diese optimal funktioniert. Regelmäßige Performance-Checks, Penetrationstests und Backups durch den Anbieter sollten die Regel sein. Wenn Verbesserungspotenziale festgestellt wurden, müssen die SaaS-Anbieter schnellstmöglich auf diese reagieren und den Funktions- bzw. Sicherheitsumfang anpassen.
Sind diese Schritte abgeschlossen, ist es die Migration zur Cloud ebenfalls. Das Positive: Die Software ist durch das Hosting-Modell skalierbar und kann so mit dem Unternehmen mitwachsen. Regelmäßige Updates hinsichtlich Applikation und IT-Infrastruktur werden bereits vom Anbieter durchgeführt. Außerdem liegt die Verantwortung beim Thema Datenschutz und IT-Sicherheit ebenfalls beim Anbieter.
Mit GFOS in die Cloud
Sind Sie auf der Suche nach einer Software für Workforce Management, Smart Manufacturing oder Access Control? GFOS bietet ISO-zertifizierte Systeme an, die auf über 35 Jahren in der Softwarebranche basieren. Die Anwendung ist dabei auch in der GFOS knownCloud verfügbar – gehostet in Deutschland, mit strengen Cloud-Security-Standards.
Gehen Sie den nächsten Schritt
Erarbeiten Sie sich einen Wettbewerbsvorteil durch die Cloud-Migration, indem Sie Prozesse dezentralisieren und Funktionen schneller nutzen.